US-Wahlen im Herbst

Im November entscheidet sich, ob Biden US-Präsident bleibt - oder Konkurrent Trump eine zweite Amtszeit erhält. Wirtschaftsnobelpreisträger warnen vor Letzterem: Trump sei eine Gefahr für "die Stellung der USA in der Welt".

 

In einem gemeinsamen Brief haben 16 Wirtschaftsnobelpreisträger vor den Risiken einer zweiten Präsidentschaft von Donald Trump für die US-Wirtschaft gewarnt.
Zu den wichtigsten Faktoren für wirtschaftlichen Erfolg gehörten Rechtsstaatlichkeit sowie wirtschaftliche und politische Sicherheit. Die Einhaltung internationaler Normen und stabile Beziehungen zu anderen Ländern seien ebenfalls ein Muss. "Donald Trump und die Unwägbarkeiten seines Handelns und seiner Politik bedrohen diese Stabilität und die Stellung der USA in der Welt" heißt es in dem von US-Medien veröffentlichten Schreiben.

Obwohl jeder der Unterzeichner unterschiedliche Ansichten über einzelne wirtschaftspolitische Maßnahmen habe, seien sich alle einig, dass das Wirtschaftsprogramm von US-Präsident Joe Biden dem von Trump "weit überlegen" sei. Biden habe wichtige Investitionen in die US-Wirtschaft beschlossen, unter anderem in die Infrastruktur, die heimische Produktion und den Klimaschutz.

"Zusammengenommen werden diese Investitionen wahrscheinlich die Produktivität und das Wirtschaftswachstum steigern und gleichzeitig den langfristigen Inflationsdruck senken und den Übergang zu sauberer Energie erleichtern." Die Unterzeichner hätten während Bidens Präsidentschaft "eine bemerkenswert starke und gerechte Erholung des Arbeitsmarktes erlebt". Weitere vier Jahre als Präsident würden es Biden ermöglichen, eine umfassende wirtschaftliche Erholung in den USA weiter voranzutreiben.

Viele Amerikaner seien besorgt über die Inflation, die bemerkenswert schnell zurückgegangen sei. Es bestehe zu Recht die Sorge, dass Trump "mit seinen fiskalisch unverantwortlichen Haushaltsplänen" die Inflation wieder anheizen werde. Der Ausgang der Wahl im November werde wirtschaftliche Auswirkungen über Jahre, möglicherweise Jahrzehnte, haben. "Wir glauben, dass eine zweite Amtszeit von Trump negative Auswirkungen auf das wirtschaftliche Ansehen der USA in der Welt und eine destabilisierende Wirkung auf die Binnenwirtschaft der USA haben würde", so die Nobelpreisträger.

Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören unter anderem Joseph E. Stiglitz, der 2001 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurde, sowie Paul R. Milgrom, Robert J. Shiller, und Paul M. Romer.

Trump und Biden befinden sich in der heißen Phase des Wahlkampfs, in Umfragen gib es zwischen ihnen derzeit keinen großen Abstand. Die Inflation spielt für viele Wählerinnen und Wähler eine große Rolle. Obwohl die Teuerungsrate seit Sommer 2022 deutlich zurückgegangen ist, steigen die hohen Preise nun moderat weiter.