Anlässlich des Weltwassertages am 22. März organisierte der Raiffeisen InvestmentClub die erste virtuelle Veranstaltung des Jahres zum Thema „Wasser – wertvolles Gut.“ Im Zwiegespräch mit Clubobmann Gernot Häufler wurde die Bedeutung des Wassers von Umweltforscher Thomas Kluge und Aktienexpertin Katja Filzek unter verschiedenen Aspekten beleuchtet.
Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist laut den Vereinten Nationen ein Menschenrecht, doch heutzutage nicht überall auf der Welt selbstverständlich. Besonders der afrikanische Kontinent und asiatische Länder sind von der unzureichenden Wasserversorgung betroffen. aber auch immer mehr europäische Länder - derzeit auch Südtirol - leiden unter Wasserknappheit. „Die Folgen des Klimawandels und des global rasanten Temperaturanstiegs sind längst spürbar. Extreme Wetterereignisse mit Hitze, längeren Trockenperioden und Starkregen werden weiter zunehmen und uns noch stärker belasten“, sagte Umweltforscher Thomas Kluge, Mitbegründer des Institutes für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt. Verschärft wird die Situation durch immer größere Grundwasserentnahmen für Landwirtschaft, Industrie und Energiegewinnung. Im Jahr 2050 werden etwa 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben, was eine Steigerung der Nahrungsproduktion von 60 bis 70 Prozent notwendig macht. Der weltweite Wasserverbrauch wird laut OECD bis dahin um rund 55 Prozent steigen. Dabei ist die Landwirtschaft heute schon mit einem Anteil von 70 Prozent der weltweit größte Wasserverbraucher.
„Um der Wasserproblematik Herr zu werden, braucht es einen neuen Umgang mit dem Wasser“, betonte Kluge. Dieser müsse ressourcenschonender und effizienter werden, darüber hinaus seien Investitionen in innovative Technologien zur Wassernutzung und -aufbereitung sowie in moderne Wasserinfrastrukturen unerlässlich. Chancen sieht Kluge dabei vor allem im Bereich der Wasserwiederverwendung und nachhaltigen Grundwasserbewirtschaftung. Im Haus- und Siedlungsbereich der Metropolen könnte man beispielsweise Wasser aus Dusche, Handwäsche und Waschmaschine zu hygienisch unbedenklichem Grauwasser aufbereiten, um es für die Toilettenspülung oder grüne Infrastrukturen zu verwenden. Für die Südtiroler Landwirtschaft würden Regenwassersammlung, künstliche Grundwasseranreicherung und solargekoppelte Tröpfchenbewässerung große Einsparungspotentiale bieten.
„Portfoliomanager von nachhaltigen Investmentfonds investieren in Unternehmen, die Lösungen für wichtige Wasserprobleme anbieten, beispielsweise Trink- und Abwassersysteme herstellen oder Technologien für eine optimale Wassernutzung entwickeln“, sagte Katja Filzek, Aktienanalystin und Senior ESG Strategin in der Abteilung Portfoliomanagement von Union Investment. Auch aufgrund der Nachhaltigkeitstrends interessieren sich immer mehr Investoren für das Thema.
Union Investment hat das Thema Wassermanagement seit Längerem im Fokus ihrer Engagement-Aktivitäten. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Wasserbedarf sowie den tatsächlichen Verbrauch analysieren und transparent