Die Bedeutung des Handelsvolumens
In der Technischen Analyse ist das Handelsvolumen gegenüber der Preisentwicklung des untersuchten Werts von sekundärer Bedeutung. Dennoch ist ein Blick auf diesen Indikator häufig sehr aufschlussreich. Das Volumen kann das Kursgeschehen entweder bestätigen oder aber signalisieren, dass ihm misstraut werden sollte. Beide Konstellationen stellen für den Anleger eine wertvolle Information dar.
Begrifflich stellt das Handelsvolumen (englisch: Volume) die Anzahl der in einer bestimmten Zeitperiode gehandelten Gegenstände (Aktien oder Kontrakte) dar. Im Deutschen werden in diesem Zusammenhang die Begriffe Volumen und Umsatz faktisch als Synonyme verwendet. Dies ist allerdings nicht ganz exakt, da der Umsatz im engen Sinne der Wert der Transaktionen ausgedrückt in einer Währung ist. Wechseln also beispielsweise an einem Tag 1.000 Aktien zu einem Kurs von 2 Euro den Besitzer, dann beträgt das Volumen 1.000 und der Umsatz streng genommen 2.000 Euro. Wenn sich Börsianer unterhalten, meinen sie jedoch in aller Regel mit beiden Begriffen die 1.000 Aktien und nicht die 2.000 Euro. Dargestellt wird das Volumen üblicherweise durch vertikale Balken unterhalb der Preiskurve des untersuchten Werts. Je höher der Balken, desto größer das Handelsvolumen in der abgebildeten Zeitperiode.
Bereits der Urvater der modernen Technischen Analyse Charles Dow entdeckte einen Zusammenhang zwischen Trend und Volumen im von ihm untersuchten Aktienmarkt. Dieser Zusammenhang wurde eine der sechs Kernaussagen der später nach ihm benannten Dow-Theorie. Demnach sollte das Volumen in einem gesunden Markt den Trend bestätigen. Dies bedeutet, dass es in Richtung des vorherrschenden Trends ansteigen sollte. In einem Aufwärtstrend sollte entsprechend das Volumen bei Kursrallyes zulegen und in Korrekturen abfallen. In einem Bärenmarkt sollte hingegen das Volumen in Abwärtswellen zulegen und sich in Erholungen hinein abschwächen. Solange eine solche Trendbestätigung vorliegt, dürfen Anleger im Rahmen der Volumenanalyse auf eine Fortsetzung des vorherrschenden Trends vertrauen. Umgekehrt besteht Anlass zur Skepsis.
Die klassische Darstellung des Volumens ist am unteren Rand des Charts als vertikaler Balken pro Zeiteinheit (es gibt aber in der Chartanalyse noch andere Darstellungsmethoden):