Wirtschaftsnobelpreis für Wohlstandsforscher

Für ihre Forschungen zum Wohlstandsgefälle zwischen Nationen werden drei in den USA tätige Ökonomen in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet.


Die prestigeträchtige Auszeichnung geht an Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson, wie die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt gab.

Die Akademie würdigte die drei Preisträger dafür, dass sie in ihrer Forschung zum Aufbau politischer und wirtschaftlicher Systeme in der Kolonialzeit gezeigt haben, wie entscheidend gesellschaftliche Institutionen für den Wohlstand eines Landes sind. Gesellschaften mit einem schwachen Rechtsstaat und ausbeuterischen Institutionen erzeugten weder Wirtschaftswachstum noch einen Wandel zum Besseren.

Während die Einführung von durch Mitbestimmung geprägten Institutionen langfristig allen zugutekomme, brächten ausbeuterische Institutionen lediglich kurzfristige Vorteile für die Machthabenden, erklärte die Akademie. Die Forschung von Acemoglu, Johnson und Robinson helfe dabei, die Hintergründe dazu besser zu verstehen.

"Die Verringerung der riesigen Einkommensunterschiede zwischen Ländern ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit", sagte der Vorsitzende des zuständigen Preiskomitees, Jakob Svensson. Dank der bahnbrechenden Erkenntnisse der Preisträger habe man ein viel tieferes Verständnis für die Grundursachen entwickeln können, warum manche Länder erfolgreich sind und andere scheitern.

Lob für die Auswahl der Nobelpreisträger kam unter anderem vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. "Die Auszeichnung ist hochverdient und passt exzellent in die gegenwärtige Zeit", erklärte der Präsident des Instituts, Moritz Schularick. Acemoglu, Johnson und Robinson hätten mit ihrer Forschung unter anderem gezeigt, wie eng Demokratie und Wachstum miteinander verknüpft seien sind. "Ihre Arbeit macht somit auch klar, wie sehr der Populismus Europa und der Welt auch wirtschaftlich schadet, wenn demokratische Institutionen dadurch Schaden nehmen, oftmals dauerhaft", so Schularick.